Nährstoffe kurz und bündig: Bromelain und Colostrum (12)

Bromelain: Ananas-Enzym mit medizinischer Wirkung

Bromelain ist ein Enzym aus der Ananas (Bromeliaceae), das aufgrund seiner positiven Wirkungen im Körper seit mehr als fünf Jahrzehnten medizinischen Einsatz findet.

Verdauungsförderung:

Bromelain zählt zu den proteolytischen, also eiweißspaltenden Enzymen. Es fördert die Verdauungsarbeit der körpereigenen Enzyme Trypsin und Pepsin, die für die Eiweißverdauung zuständig sind. Bromelain unterscheidet sich von anderen Verdauungsenzymen darin, dass es sowohl im sauren als auch basischen Milieu des Dünndarms seine Wirkung entfaltet. Insbesondere unterstützt Bromelain daher die Verdauung von Nahrungseiweiß, darüber hinaus verbessert es die Resorption bestimmter gesundheitsföderlicher sekundärer Pflanzenstoffe (z.B. dem Quercetin).

Entzündungslinderung:

Bromelain wirkt entzündungshemmend, weshalb es bei Gewebeverletzungen verschiedenster Art, wie nach Operationen oder bei Sportverletzungen (Bänderdehnungen, Muskelfaserrissen oder Prellungen) zur Verbesserung der Wundheilung und schnelleren Regeneration Anwendung findet. Grundsätzlich lindert Bromelain Entzündungsprozesse im Körper, sowohl akut als auch bei chronischen Leiden wie Autoimmunerkrankungen, chronisch-degenerativen Gelenkerkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis) oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Cirelli MG.: Five years of clinical experience with bromelains in therapy of edema and inflammation in postoperative tissue reaction, skin infections and trauma. Clinical Medicine 74(6):55-59 (1967).
  2. Taussig S., Batkin S.: Bromelain, the enzyme complex of pineapple (Ananas comosus) and its clinical application. An update. J Ethnopharmacol. 22:191-203 (1998).
  3. Tilwe G. et al.: Efficacy and tolerability of oral enzyme therapy as compared to diclofenac in active osteoarthrosis of knee joint: an open randomized controlled clinical trial. J Assoc Physicians India (2001).
  4. Onken J. et a.: Bromelain treatment decreases secretion of pro-inflammatory cytokines and chemokines by colon biopsies in vitro. Clin Immunol. 126(3):345-52 (2008).
  5. Roxas M. The role of enzyme supplementation in digestive disorders. Altern Med Rev (2008).
  6. Desser L. et al.: Oral therapy with proteolytic enzyes decreases excessive TGF-beta levels in human blood. Cancer Chemother Pharmacol 47:S10-5 (2001).

Colostrum: Erstmilch aktiviert das Immunsystem

Starkes Immunstimulans:

Die Erstmilch Colostrum erfüllt für Mensch und Tier einen ganz klaren Zweck: das neugeborene Leben maximal vor Infektionen zu schützen und die Ausreifung eines intakten Abwehrsystems bestmöglich zu fördern. Daher liefert Colostrum von Kühen eine außerordentlich hohe Konzentration an Immunfaktoren, Immunglobulinen (Antikörper), Enzymen und Wachstumsfaktoren, die die körpereigenen Abwehrkräfte optimal stärken. Colostrum enthält alle Substanzen, die zur Ausreifung der unterschiedlichen Körpersysteme, einen funktionierenden Zellstoffwechsel und ein optimales Wachstum notwendig sind. Dabei enthält die Erstmilch von Kühen ein Vielfaches an immunologisch aktiven Stoffen verglichen mit der Erstmilch des Menschen und ist zugleich für den menschlichen Organismus uneingeschränkt geeignet.

Regulierung der immunologischen Abwehr:

Colostrum enthält unter anderem das Hormon PRP (Prolinreiche Polypeptid), das wegen seiner modulierenden, ausbalancierenden Wirkung auf das Immunsystem bedeutsam ist. Bei Überreaktionen des Immunsystems wie bei Allergien und Autoimmunerkrankungen (Reaktionen gegen körpereigene Zellen) werden die übersteigerten immunologischen Prozesse zurück geschraubt, wohingegen das Abwehrsystem bei relativer Immunschwäche aktiviert wird.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Larson, B.: Transfer of passive immunity: Effect of age and lactation on colostrum immunoglobulin content (1999).
  2. Mechor, G. et al.: Effect of temperature on colostrometer readings for estimation of immunoglobulin concentration in bovine colostrum. J. Dairy Sci., 74:3940-3943 (1991).
  3. Mero A. et al.: Effects of bovine colostrum supplementation on serum IGF-1, IgG.
  4. Ostrowski K. et al.: Pro- and antiinflammatory cytokine balance in strenuous exercise in humans. J. Physiol. London, 515: 287 (1997).
  5. Plettenberg A. et al.: A preparation from bovine colostrum in the treatment of HIV-positive patients with chronic diarrhea. Clin Investig, 71(1):42-45 (1993).
  6. Rump J. et al.: Treatment of diarrhoea in human immunodeficiency virus-infected patients with immunoglobulins from bovine colostrum. Clin Investig 70(7):588-594 (1998).
  7. Sarker S. et al: Successful treatment of rotavirus diarrhea in children with immunoglobulin from immunized bovine colostrum. Pediatr Infect Dis J 17(12):1149-1154 (2007).