Resveratrol-Studien zeigen positive Effekte bei Diabetes

An Diabetes leiden Jahr für Jahr mehr Menschen. Wichtig ist bei der Blutzuckerkrankheit nicht nur die Unterstützung der körpereigenen Regulierung des Blutzuckerspiegels, sondern auch die Unterstützung der körpereigenen Abwehr vor Langfristschäden wie Gefäßstörungen (somit weitere damit zusammenhängende Leiden wie erektile Dysfunktion, Herzinfarktrisiko, diabetische Retinopathie, diabetischer Fuß).

Zwei Studien sagen: Resveratrol unterstützt antoxidative Mechanismen bei Typ-2-Diabetes-Patienten und kann sogar Blutzuckerspiegel senken.

Die antioxidative Kraft von Resveratrol konnte seit seiner Entdeckung im Jahre 1976 häufig belegt werden.

Es handelt sich, obwohl Resveratrol zu den aromatischen Verbindungen der Polyphenole gehört, diesmal nicht um einen farbgebenden sekundären Pflanzenstoff. Vielmehr gehört Resveratrol zu den mächtigsten Abwehrstoffen, den Phytoalexinen, mit denen Pflanzen die Ausbreitung schädlicher Mikroorganismen bekämpfen.

Daher wirkt Resveratrol auch nicht nur antioxidativ, sondern zudem antifungal, also gegen Pilzinfektionen. Rote Trauben sowie Rotwein gelten als Hauptlieferant von Resveratrol in der Nahrung. Beides ist jedoch aufgrund des Zucker- beziehungsweise Alkoholgehaltes für die Adressaten der vorliegenden Studien nur sehr eingeschränkt zu genießen. Hier geht es nämlich um den kombinierten Einsatz von Resveratrol und medizinischen Behandlungsformen in der Therapie bei einem Typ-2-Diabetes. Aus diesem Grunde wurde der Wirkstoff hochkonzentriert in reiner Form eingesetzt.

Resveratrol senkt Risikofaktoren bei Typ-2-Diabetes-Patienten

An der auf Untersuchungen zu medizinischen sowie gesundheitsrelevanten Themen spezialisierten indischen Hochschule mit dem klangvollen Namen Jagadguru Sri Shivarathreeshwara Universität (JSS Universität) unternahmen Wissenschaftler eine über sechs Monate angelegte Studie zum Nutzen einer Einnahme von Resveratrol bei Typ-2-Diabetes als unterstützende Therapie. Von den insgesamt 57 Probanden erhielten 28 neben ihrer Medikation mit oralen Antidiabetika täglich ein mit 250 Milligramm Resveratrol dosiertes Präparat. Die 29 verbliebenen Teilnehmer bekamen lediglich ihre gewohnten Medikamente.

Im Ergebnis stellten die indischen Forscher fest, dass sich die ergänzende Wirkung des Resveratrols insbesondere durch eine Verringerung vaskulärer Risikofaktoren wie Körpergewicht, oxidativer Stress sowie des Lipidprofils, das aus den Triglycerid-Werten und dem Gesamt-, HDL- sowie LDL-Cholesterin besteht, ausgewirkt hat.

Antioxidative Enzyme und Tripeptide mit Resveratrol vermehrt

Im Einzelnen wurde bei den Teilnehmern der Resveratrol-Gruppe eine signifikante Zunahme von Superoxiddismutase-Enzymen festgestellt, die dafür zuständig sind, dass gefährliche, oxidativen Stress fördernde Superoxid-Anionen zu Wasserstoffperoxyd umgewandelt werden. Das ebenfalls stark oxidative Wasserstoffperoxyd wiederum wird durch das Katalase-Enzym zu Sauerstoff und Wasser aufgespalten.

Auch die Anzahl dieser Enzyme konnte in der Resveratrol-Gruppe gesteigert werden. Schließlich stieg auch die Menge der Glutathion Tripeptide, die aus Cystein, Glutaminsäure und Glycin bestehen und zu den bedeutendsten Antioxidatien zählen, deutlich an.

Auf der praktischen Seite bedeuten diese Verbesserungen für Typ-2-Diabetes-Patienten, dass die unterstützende Therapie mit Resveratrol Risikofaktoren vermindern kann, auf die die klassische Behandlung, die sich im Wesentlichen gegen die hyperglykämischen Effekte richtet, keinen Einfluss hat. Eine kombinierte Therapie könnte die Notwendigkeit dieser Medikamente verringern und damit auch Nebenwirkungen wie Gewichtszuname, Hypoglykämie oder Unterzuckerung sowie andere Kontraindikationen vermeiden.

Kurzfristige Senkung von Blutzucker- und Insulinspiegel

Eine weitere Studie, die an der Universität für medizinische Wissenschaften in Bushehr, Iran, durchgeführt wurde, hat sich ebenso zum Ziel gesetzt, die Vorteile einer in der Medizin adjuvante Therapie genannten Standard-Anti-Diabetes-Behandlung mit einer ergänzenden Gabe von Resveratrol zu erforschen. In ihrer randomisierten, Placebo-kontrollierten, klinischen Doppel-Blind-Studie im Parallel-Design ging es den Wissenschaftlern hauptsächlich um blutzuckersenkende Wirkungen.

Zum Kreis der Teilnehmer gehörten 66 Typ-2-Diabetes-Patienten, die randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt wurden.

Die Probanden in der ersten bekamen täglich über 45 Tage 1.000 Milligramm Resveratrol verabreicht, während in der anderen ein Placebo eingenommen wurde. Die medizinische Behandlung wurde selbstverständlich in beiden Gruppen fortgesetzt.

Das wesentliche Ergebnis der iranischen Wissenschaftler bestand darin, dass bei den Teilnehmern in der Resveratrol-Gruppe eine kurzzeitige Senkung des Blutzucker- sowie Insulinspiegels auftrat. Darin sehen die Forscher eine Ermutigung, weitere Studie anzustellen, um Möglichkeiten herauszufinden, wie Resveratrol die Wirkung konventioneller Antidiabetika optimieren kann.